Gestern Abend haben wir in den neuen Räumlichkeiten der VR-Bank Südpfalz, Landau eine Veranstaltungspremiere gefeiert: „Meisterin im Leben und im Handwerk“. Großes Kino. Das neue Veranstaltungformat mit Impulsvorträgen und interaktiven Tischgesprächen wurde sichtbar angenommen. Motiviert und inspiriert starteten die Handwerksfrauen bei einbrechender Dunkelheit ihre Heimreise.

Die Geschichte hinter der Veranstaltung

Jede Umsetzung fängt mit einer ersten Idee an. So war es Spätsommer, als Frau Heil, Regionaldirektorin der VR-Bank, und Frau Julier, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Landau mich von ihrer Idee infizierten.
Frau Julier stellte fest, dass es Meisterinnen in der Minderheit gibt und manche weibliche Kundin gerne von einer Meisterin bedient werden möchten. Eine Riesen-Marktlücke und Chance zugleich für Frauen! Ich stelle auch fest, dass meine Kundschaft immer weiblicher wird. Womöglich als Folge meiner weiblichen Präsenz 🙂

Neues Veranstaltungsformat stößt auf positive Resonanz

So fragten mich die beiden Damen, ob ich es mir vorstellen könnte, eine Plattform zu bespielen, in der Meisterinnen sich begegnen und austauschen. „Klar“, konnte ich mir das vorstellen. Frau Arand, Führungskräfte-Trainerin der VR-Bank hat unser Team verstärkt und so saßen wir mehrmals zusammen,  brainstormten und entwickelten gemeinsam ein Mischformat aus Impulsvorträgen mit anschließendem Austausch.

Unsere Impulse: Was macht das Handwerk attraktiv? Wer sind meine größten Antreiber? Wie bin ich für die Zukunft aufgestellt?  Wir haben bei den Impulsvorträgen bewusst auf medialen Einsatz verzichtet, um keine medialen Barrieren aufzubauen. Die Impulse führten zu einem lebendigen Austausch und jede Frau hat bestimmt den einen oder anderen Impuls mitgenommen.

Das Handwerk darf attraktiver werden

Das Handwerk liegt mir am Herzen. Deshalb möchte ich abschließend noch ein kleines Plädoyer für das Handwerk sprechen.

Während bei den Antreibern auch die Erlauber ihren Raum einnahmen, dürfen wir es uns auch im Handwerk erlauben, sichtbarer zu werden. Auch wir Frauen haben die volle Macht uns mit unseren Begabungen zu zeigen. In der Talk-Runde „Handwerk attraktiv“ wurde diese Stimme deutlich, als wir zu den derzeitigen Engpassthemen Ausbildung und Mitarbeiter kamen. Statt in dem Mangel zu stochern, dürfen wir unsere schönen Objekte zeigen, wo wir unsere Kunden mehr als glücklich gemacht haben. Diese unnachahmliche Wertschätzung unserer Kunden macht doch das Handwerk attraktiv, auch für junge Leute. Es gibt nichts Wertvolleres, als täglich ein sichtbares Werk geschaffen zu haben.

Als ich vor ein paar Wochen einen ehemaligen Maurer fragte, ob er es bereue, den Beruf gelernt zu haben, antwortete er:  „Was Besseres hätte mir nicht passieren können? Durch diese Ausbildung habe ich für das Leben so viel gelernt. Selbst heuer helfe ich noch in meiner Verwandtschaft einen Bau hochzuziehen und wertvolle Dienste zu leisten.“ Was will man mehr? Dieses Gespräch zeigte mir, dass wir das Bewusstsein schaffen müssen, dass das Handwerk gefragt ist und unser Land Handwerker braucht.

Also, liebe junge Menschen: Lernt was für Euer Leben und macht eine solide Handwerk-Ausbildung!