Ungeschminkt_Frau spricht Klartext, Handwerk

BU: Das Organisationsteam der Initiative UNGESCHMINKT! Frau spricht Klartext kurz vor der ersten Online-Veranstaltung. Von links und von oben: Melanie Bernhardt, Claudia Schimkowski, Heike Schauz, Heike Eberle.

Unser Ziel ist es, dass es noch mehr Frauen Freude macht, einen handwerklichen Beruf zu lernen und über Jahre auszuüben!“, so Heike Schauz, Geschäftsführerin von apprico consulting und ihres Zeichens Malermeisterinnen und eine der Mitinitiatorinnen der Aktion „UNGESCHMINKT! Frau spricht Klartext“. Erst im März dieses Jahres hatten sich vier tatkräftige Frauen aus dem Bau-Handwerk zusammengetan, um Frauen im Bauhandwerk zu stärken und eine Stimme zu verleihen. Dabei ging es ihnen ausdrücklich nicht darum über Männer zu meckern, sondern einen guten Konsens in der Zusammenarbeit von Frauen und Männern auf der Baustelle zu finden. Ein Konzept für einen Online-Kongress: „UNGESCHMINKT! Frau spricht Klartext.“ wurde gemeinsam auf die Beine gestellt.

Neue Perspektiven schaffen

Die erste Veranstaltung fand nun am vergangenen Wochenende unter dem Motto „Frauen im Bau-Handwerk: Zwischen Baustelle und Anmache. Austauschen. Stärken. Vernetzen.“ in geschütztem Kreis nur unter Frauen statt. „Es ist Zeit, dass die Belange und Bedürfnisse von Frauen im Handwerk stärker gesehen und berücksichtigt werden“, erklärt Mitorganisatorin Melanie Bernhardt in Ihrer Funktion als Geschäftsführerin der F. Bernhardt Bedachung- Gerüstbau GmbH. Sie sieht darin ganz konkret eine Antwort auf den mittlerweile massiv spürbaren Fachkräftemangel im Handwerk. „Wenn es uns gelingt, die Frauen nicht nur ins Handwerk zu holen, sondern ihnen auch eine attraktive Perspektive zu bieten, dann kann das Handwerk außerdem massiv sein Image verbessern.“, bekräftigt die engagierte Dachdeckermeisterin.

Frauen sind anders

„Das Handwerk ist mit seiner Erschaffensqualität geradezu für Frauen prädestiniert. Das war schon immer so. Neu ist, dass die Frauen jetzt auch Lust bekommen mit ihren Händen zu erschaffen. So wird die neue Ära des Handwerks nicht nur von der männlichen Seite, sondern auch von der weiblichen Seite geprägt sein.“, auch Heike Eberle als Geschäftsführerin der Otto Eberle GmbH & CO. KG und ausgezeichnete Vorbildunternehmerin des Bundeswirtschaftsministeriums weiß mit welchen Schwierigkeiten Frauen im Handwerk zu kämpfen haben. „Frauen haben auch körperlich einfach andere Voraussetzungen, das könne man nicht länger verschweigen!“, sie unterstreicht mit Ihrem Engagement im Organisationsteam die Notwendigkeit, den bislang verschwiegenen Tabuthemen von Frauen im Bau-Handwerk endlich Gehör zu verschaffen.

„Ich sehe Euch als Vorbilder, die sich stark für junge Frauen machen und ich möchte auch irgendwann als Mentorin für junge Frauen agieren, so wie Ihr.“, so die Rückmeldung einer jungen Teilnehmerin. Während des dreistündigen Online-Kongresses wurde gezielt auch gemeinsam nach neuen Ideen und Lösungsansätzen für das produktive Miteinander von Frauen und Männern im Bau-Handwerk gesucht. Die Klartextkommunikation auf Augenhöhe nahm dabei einen wichtigen Stellenwert ein, so dass junge von erfahrenen Handwerkerinnen und Frauen im Handwerk lernen können. Claudia Schimkowski, ebenfalls im Organisationsteam der Veranstaltung, als Geschäftsführerin der AHA Agentur fürs Handwerk GmbH und ausgezeichnete Vorbildunternehmerin betont, wie wichtig klare Kommunikation ist: „Wer als Frau klarer und auf den Punkt ausspricht was sie will, wird von den männlichen Kollegen besser wahrgenommen, ernst genommen und verstanden. Gleichzeitig gilt es die eigene Qualität als Frau zu schätzen und zu leben.“

„Heutzutage erlebt tatsächlich noch fast jede Frau unangenehme Situationen zwischen Diskriminierung und Anmache auf der Baustelle“, so lautet der gemeinsame Konsens der Veranstaltung. „Ich finde es unfassbar toll, dass Ihr dieses Konzept in die Welt gerufen habt. Ich freue mich jetzt Teil der Gemeinschaft zu sein und zu wissen, dass ich nicht allein bin und es viele starke Frauen gibt, die mich verstehen, mit mir fühlen oder sogar so angefangen haben, wie ich.“, bringt es eine Teilnehmerin auf den Punkt. Der Austausch und die Möglichkeit von Frau zu Frau, Klartext zu reden, sich offen und ungeschminkt auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen und zu stärken, soll deshalb auf jeden Fall fortgeführt werden. Die nächste gemeinsame Veranstaltung wird deshalb im Herbst stattfinden. Dazu wollen die vier Organisatorinnen das erarbeitete Konzept beibehalten und mit relevanten Themen kontinuierlich weiterentwickeln, um so die bislang unausgesprochenen und verborgenen Tabus für Frauen im Handwerk zu brechen.

Frei zur Veröffentlichung
Beleg erbeten.

Fotos und weitere Infos:
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Pressekontak: AHA Agentur fürs Handwerk GmbH, Ulmer Str. 27/1, 73207 Plochingen
die@agentur-fuers-handwerk.de, 07153 – 55 99 11

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