digitale Welt

Das Trendthema Nr. 1 ist unbestritten: Digitalisierung. Der Begriff ist sehr abstrakt und für Jeden bedeutet es etwas Anderes.

Um was geht es eigentlich? Geht es um eine papierlose Bürowelt, in der nur noch der pausenlose Blick in den PC zählt? Geht es um eine Rechnungslegung, in der die Postlogistik eliminiert wird? Oder geht es schlicht und ergreifend um die Automatisierung von einfachen, standardisierbaren Geschäftsprozessen?

Es geht um die Sichtweise jedes einzelnen Unternehmens, um die Sichtweise der Menschen, die in diesem Unternehmen arbeiten. Will unsere jetzige Welt uns dahin erziehen, dass wir uns nur noch ausschließlich digital, also über die modernen Kommunikationsmedien wie Whatsapp oder Facebook, unterhalten? Oder dürfen wir die Prozesse mit unserem Denken noch steuern?

Der Mix macht’s: digital und analog

Ich persönlich glaube, es geht um einen gesunden Mix aus unterschiedlichen Welten. Oder anders ausgedrückt: Digital, so viel, wie nötig oder möglich. Gerade in einer individuellen Sparte, wie die unsrige Baubranche, geht es sehr individuell zu. Viele Geschäftsprozesse vor Ort sind so individuell und einzigartig, dass sie kaum skalier- und automatisierbar sind. Anders sieht es mit den um das Bauen formenden Geschäftsprozessen aus, wie die digitale Bauakte, die digitale Kommunikation von einfachen Vorgängen. Doch sobald die Dinge komplex werden, ist die Interaktion des Menschen eine unschätzbare Größe, die den Prozess erfolgreich abschließt.

Ein Beispiel aus unserem Baualltag

Die Zeiten der Vorplanung, der Arbeitsvorbereitung sind in den letzten Jahren immer kürzer geworden. War früher ein Bau von langer Hand geplant, erfolgt heute der Baubeginn oft schlagartig. Das erfordert ein enges Zusammenspiel von allen Baubeteiligten. Der Planer kann die Pläne digital dem bauausführenden Unternehmen zur Verfügung stellen, der Bauausführende druckt diese aus (das halte ich nach wie vor für unvermeidbar und wichtig einen visuellen Plan auf der Baustelle zu haben) und kann auf der Baustelle (Material- und Gerätelogistik muss Hand in Hand laufen) loslegen.

Dieser Prozess ist nur abkürzbar, wenn die technischen Hilfsmittel zur Verfügung stehen. Digitale Plan-kommunikation und Plan-Ausdruck. Ein Mix aus digitaler und analogen Hilfsmitteln. Für die Architekten ist das heutzutage eine enorme Erleichterung und Hilfestellung.

Digital heißt im Klarheit: Verändere Dich!

Hinter dem Deckmantel der Digitalisierung steckt in Wahrheit die Unternehmenstransformation. Die Digitalisierung kommt deswegen angeschlichen, um uns in Wahrheit auf- und wachzurütteln, unsere internen und externen Prozesse anzuschauen, zu optimieren und weiterzuentwickeln. Insofern ist Digitalisierung mehr als nur IT-verliebt zu sein, es geht um die ganzheitliche Sicht, das Unternehmen zu „reformieren“.

Digital ist für jeden Unternehmen eine Pflichtaufgabe

Ob von außen die Forderung nach der Digitalisierung da ist oder nicht, eines steht fest: Jeder Unternehmer ist gefordert, über sein Unternehmen in bestimmten Abständen nachzudenken, den Status Quo mit den aktuellen Markterfordernissen abzugleichen und Veränderungen vorzunehmen. 

 

Dieser Blogartikel entstand auf Anregung eines Abends im Kompetenzzentrum 4.0 zusammen mit dem BVMW.
Weitere Informationen zum Testen des Reifegrades unter Kompetenzzentrum.

Demnächst werde ich über ein neues Projekt „generationsübergreifende Digitalisierungsteams“ zusammen mit dem ITA berichten.