Schimmelpilze
Bild von Moritz Schumacher, Sachverständiger

Dieser Tage orderte mich eine Seniorin, die in ihrem Wohnhaus „Schimmelprobleme“ hat. Im EG bei ihrer Mieterin roch es beim Betreten des Bades bereits sehr muffig. Als wir uns den Kellerraum anschauten, das Gleiche in grün: eine hohe Luftfeuchtigkeit.

In beiden Fällen ein Thema der Feuchtigkeit. Feuchtigkeit ist der Nährboden für Schimmel.

Richtiges Quer-Lüften

Ich erklärte der Mieterin das Prinzip des Querlüftens. Als wir im Keller standen, erläuterte mir die Vermietern ganz stolz: „Wissen Sie, Frau Eberle, im Sommer lüften wir kräftig, im Winter bleiben die Fenster zu.“

Bei dieser Aussage musste ich kräftig aufräumen. Ich erklärte der Seniorin das Prinzip der Wärmedifferenzen und des erforderlichen Feuchtigkeitabtranportes. Durch das Fensteröffnen im Sommer kommt warme Luft von Außen nach Innen, es bildet sich Kondenswasser, das sich in das Mauerwerk setzt und der Boden fängt an zu „schwitzen“. Aus diesem Grunde ist es wichtig, im Winter im Keller an Tagen wie heute kräftig zu lüften, damit die Feuchtigkeit abziehen kann.

Richtiges Lüften im Sommer bzw. im Winter

Deshalb liebe Hauseigentümer: Beerdigen Sie diese alte Mär, die Ihnen irgendjemand ins Ohr geflüstert hat. Lüften Sie im Sommer die Kellerfenster so kurz wie möglich und öffnen Sie die Kellerfenster im Winter so oft wie möglich. Beachten Sie aber im Winter bitte die Minusgrade – an diesen Tagen meiden Sie natürlich das Lüften – sonst gefrieren Ihnen die Leitungen ein!

Mit dem natürlichen Lüftvorgang bekommen Sie Ihren Keller ganz von allein, quasi gratis, trocken.

Herr Moritz Schumacher, Bildgeber liebt das „Schimmelthema“.
Er ist Sachverständiger für Schäden an Gebäuden und Schimmelexperte.