Zuhören ist nicht gleich Zuhören.

Kennen Sie Menschen, denen Sie etwas erzählen und die dann promt sagen: „Das kenne ich.“ Das ist der Startschuss für sie, ihre eigene Geschichte zu erzählen.

Schwuppdiwupps ist der Gegenüber vom Zuhör- im Erzählmodus. Beobachten Sie mal den Dialog von Menschen, sei es im Geschäfts- wie im Privatleben. Viele Menschen können nicht wirklich die Klappe halten und einfach nur zuhören. Das, was sie hören, kann nicht unkommentiert im Raum stehen bleiben. Ganz im Gegenteil, sie schalten ihren Kopf an, um scheinbar etwas Sinnvolles in ihrem Kopf kreieren zu lassen.

Zuhören = einfach die Klappe halten

Es ist tatsächlich ganz einfach: Zuhören ist nichts Anderes als die Klappe zu halten. Das Gesagte einfach unkommentiert stehen zu lassen. Das Gesagte einfach im Raum wirken lassen so wie ein Musikinstrument im Raum seine Resonanz entfaltet. Die meisten Menschen meinen, es sei klug und gescheit, wenn sie auf alles einen Ratschlag hätten. Weit gefehlt. Ein weiser Mensch hört zunächst einfach zu. Er lässt sich mit seinem Emotionen und seinen Gedanken auf den Anderen ein. Er taucht mit seiner Aufmerksamkeit in die Welt des Anderen ein. Ein hoher Anspruch, gerade in der überaus hektischen und von Druck gekennzeichneten Gesellschaft.

Zuhören ist eine Gabe auch im Geschäftsleben

Insbesondere im Geschäftsleben betrachte ich es als besondere Gabe, wenn Menschen auf ihr Umfeld, Interessenten, Kunden wie Mitarbeiter mit der Fähigkeit des Zuhörens zugehen können. Wie oft kommt es vor, dass Sie ein Interessent an der Strippe haben und aufgrund des Zeit- und sonstigen Termindrucks gar nicht auf diesen Menschen eingehen. Traurig, aber bittere Realität. Sich in diesem Moment durch nichts und wieder nichts aus der Ruhe bringen zu lassen. Alles stehen lassen und auf den gerade anklopfenden Menschen eingehen können. Das ist eine besondere Gabe. Auch ich übe darin, noch besser zu werden, weil es im Kern meine Gabe ist.