Als ich eine Azubi-Bewerbung in die Hände bekam, dachte ich „Wow-starke Bewerbung“. Heute weiß ich, dass hinter dieser Bewerbung eine Berufseinstiegsbegleiterin steckte, die jungen Menschen den Einstieg in das Erwerbsleben erleichtert. Eine Berufseinstiegsbegleiterin, das war mir neu. Das Tandem Azubi + Berufseinstiegsbegleiterin hat mich sehr überzeugt. Wir haben dem jungen Mann in unserem Betrieb schnuppern lassen und sind von seinen handwerklichen Fertigkeiten überzeugt. So kann die Ausbildung beginnen. Dank der Vermittlung der Berufseinstiegsbegleiterin, die ich Ihnen in einem Kurz-Interview vorstellen darf:
Sie begleiten junge Menschen bei ihrem Berufseinstieg. Stellen Sie uns dieses von der Regierung bezuschusste Projekte kurz vor?
In Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit und gefördert vom Europäischen Sozialfond werden im Projekt Berufseinstiegsbegleitung seit März 2015 über 100.000 Schülerinnen und Schüler an mehr als 3000 Schulen beim Übergang von der Schule in den Beruf begleitet. Das Angebot richtet sich an Jugendliche, die sowohl beim Erreichen des Schulabschlusses als auch auf dem Weg in eine Berufsausbildung voraussichtlich auf Schwierigkeiten stoßen werden und daher Unterstützung benötigen.
Die Berufseinstiegsbegleitung beginnt in der achten Klasse der allgemeinbildenden Schule und reicht mit einer Dauer von mindestens 2,5 Jahren bis in die Berufsausbildung. In der gemeinsamen Arbeit werden die Schülerinnen und Schüler bei der beruflichen Orientierung, bei der Suche nach Praktikumsplätzen und Ausbildungsstellen, beim Bewerbungsverfahren aber auch bei schulischen und privaten Problemen individuell unterstützt.
Ziel der Berufseinstiegsbegleitung ist es, dass die Jugendlichen den Schulabschluss erwerben, eine realistische Berufswahl treffen, einen passenden Ausbildungsplatz finden und den Übergang in die Berufsausbildung erfolgreich meistern.
Können Sie schon erste Erfolge aus diesem Projekt vorweisen und uns ein Beispiel schildern?
Für die Schülerinnen und Schüler, mit denen wir im Projekt Berufseinstiegsbegleitung arbeiten, ist es schon ein erster Erfolg, wenn sie ihren Berufsreifeabschluss erreichen. Der nächste Schritt ist dann der erfolgreiche Übergang und Verbleib in einer passenden Berufsausbildung.
Die meisten Jugendlichen, die von mir im Projekt Berufseinstiegsbegleitung betreut wurden, haben das Ziel Schulabschluss bisher erreicht. Ein paar dieser Schüler konnten danach auch in eine Berufsausbildung vermittelt werden.
Ein aktuelles Beispiel ist eine Schülerin, die im vergangenen Schuljahr einen guten Berufsreifeabschluss an der Konrad-Adenauer-Realschule plus in Landau erworben und daran anschließend ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer Altenpflegeeinrichtung begonnen hat. Durch die intensive Betreuung und Begleitung während des FSJ, regelmäßige Kontakte und Rücksprachen mit den Eltern und den Betreuern vor Ort sowie Unterstützung beim Bewerbungsprozess, konnte sich die Schülerin nun eine Lehrstelle für das kommende Ausbildungsjahr sichern.
Was nehmen Sie persönlich aus Ihrer täglichen Arbeit mit Jugendlichen mit?
Die tägliche Arbeit mit Jugendlichen finde ich persönlich sehr spannend und abwechslungsreich. Jede Schülerin, jeder Schüler bringt eine ganz eigene Persönlichkeit, eigene Stärken und Interessen aber auch ganz eigene Probleme mit, die es in der gemeinsamen Zusammenarbeit zu beachten gilt. Außerdem sind die Schülerinnen und Schüler während des Projektes in einem Alter, in dem sich Dinge schon mal von heute auf morgen verändern können. Das setzt ein hohes Maß an Flexibilität voraus, dafür wird es nie langweilig. Am Projekt Berufseinstiegsbegleitung finde ich toll, dass sich die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen über einen längeren Zeitraum erstreckt. So kann man sehen, wie sich die Jugendlichen mit der Zeit entwickeln, wie sie reifer und erwachsener werden, Ziele erreichen aber auch mit Rückschlägen umzugehen lernen.
Kurz zu Christiane Pfitzner:
Mein Name ist Christiane Pfitzner, ich bin 28 Jahre alt und habe an der Universität Koblenz-Landau BA Erziehungswissenschaften studiert. Nach meinem Studium habe ich die Arbeit als Berufseinstiegsbegleiterin beim Arbeitskreis für Aus- und Weiterbildung e.V. aufgenommen. Meine ersten Erfahrungen habe ich an zwei Schulen in Ludwigshafen am Rhein gesammelt. Seit diesem Schuljahr begleite ich nun Schülerinnen und Schüler an der Konrad-Adenauer-Realschule plus in Landau.
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