Heute habe ich ein Exklusivinterview mit Andrea Schmidt, Architektin und Meditationslehrerin. Sie hat einen interessanten Lebenslauf und auf der Suche ihres wahren Kerns ist sie auf eine uralte Lehre Kan Yu gestoßen. Diese Weisheiten verbindet sie in ihrer Arbeit als Architektin. Auf eine etwas andere Art und Weise holt sie ihre Bauherren ab und macht sie glücklich. Lesen Sie aber selbst, was sie berichtet:

  1. Du bist Architektin und Meditationslehrerin. Wie passt das zusammen?

Lange bevor ich Architektur studierte habe ich bereits meditiert. Auch beschäftigte ich mich schon damals mit der Radiästhesie, dem Wünschelrutengehen. Ich war zu der Zeit noch „Allround-Allergiker“, das heißt, ich hatte alle Allergien, die man sich nur vorstellen konnte, einschließlich Asthma. Als ich irgendwann feststellte, dass es mir in manchen Räumen schlechter ging als in anderen, wollte ich wissen, warum das so war.

Über die Soulful Meditation eröffnet sich eine Wahrnehmung für unsichtbare Energieflüsse. Das heißt ich lernte mit der Zeit meine eigenen Energien wahrzunehmen und zu nutzen. Es fing mit der Aura an, ging weiter zu den Chakren (das sind Energiezentren) bis hin zum hyperkausalem Körper, der als Seelenbewusstsein beschrieben wird.

Wer einmal bei Menschen das, was für die Augen unsichtbar ist, wahrnehmen kann, kann dies für alles andere, z.B. die Erde, die Natur und auch Räume anwenden.

Es dauerte nicht lange, bis ich Wasseradern einfach wahrnahm, darüber hinaus Störfelder in Räumen, die unterschiedlichen Chakren, Kraftfelder usw.

Dann erlebte ich eine große Enttäuschung. Mit meinen Kenntnissen ging ich los und lernte Feng Shui. Doch hier wurde nur nach Regeln vorgegangen, alles in einem Raster gesteckt. Keinem schien der tatsächlich vorhandene Energiefluss zu interessieren. Meine Fragen stießen auf Unverständnis. Beispielsweise: Wie gehe ich damit um, wenn keine Energie durch die Eingangstüre in die Räume gelangt, obwohl es so in den Regeln geschrieben steht? (Im Übrigen ist dies bei mehr als 80% der Wohnungen so.)

Die Energien der Bewohner wurden aufgrund von Horoskopen ausgerechnet, doch was ist mit den Chakrenenergien, der Lebenskraft und eventueller Krankheiten? Feng Shui stellt eine Harmonie zwischen Mensch, Raum und Umwelt her. Aber so? Ohne eine genaue Betrachtung aller Energieflüsse konnte das meiner Meinung nach nicht wirklich funktionieren. Ich war sehr unzufrieden.

Da es keine Antworten von den Feng Shui Lehrern gab, meditierte ich lange über diese Fragen. In meinen Meditationen ergründete ich dieses innere Chi von Räumen immer mehr und immer weiter. Hat nicht jede Kultur ihr eigenes Feng Shui? Wir wirkt sich das aus? Ich reiste sehr oft nach China und beschäftige mich ebenso mit dem Vastu in Indien. Hielt fast zwei Jahre lang Vorträge über „Vorsicht Feng Shui“.

Dann eröffnete sich mir in meinen Meditationen das Kan Yu. Kan Yu gilt als Ursprung aller Feng Shui Richtungen, so steht es in den chinesischen Schriften, die mir ein Feng Shui Professor der Universität Yangzhou übersetzte. Viel Geschriebenes haben wir nicht gefunden, deshalb forschte ich in meinen Meditationen weiter. Kan Yu schult ein Tiefenbewusstsein, indem alle vorhandenen sichtbaren und unsichtbaren Energien wahrgenommen und berücksichtigt werden. Ich hatte es gefunden, denn das Wunderbare war, jetzt ergab sich für die für mein Verständnis erforderliche Sorgfalt in der Feng Shui Arbeit. Durch die Fähigkeit der Wahrnehmung konnten jetzt wirklich Mensch, Umwelt und gebauter Raum zusammengebracht werden. Meine beiden Berufe als Architektin und Meditationslehrerin fanden eine Synergie. Heute lehre ich Kan Yu.

  1. Du bist eine Frau, die in der „Baulandschaft“ durch „Menschlichkeit“ und „Herzliebe“ auffällt. Die Realität sieht manchmal anders aus. Wie stellst Du Dir die Welt des Bauens vor? Wie ist Deine Vision?

Schon seit meinem Studium kämpfe ich für mehr Menschlichkeit in der Architektur und bin Vorstandsmitglied des Internationalen Forums für Mensch und Architektur e.V. und in der Redaktion der Zeitschrift Mensch + Architektur tätig. Es ist schwer, Achtsamkeit für den Nutzer, also den Menschen zu bekommen. Vor allem im Geschosswohnungsbau, der meistens von großen Investoren oder Immobilienfonds durchgeführt wird, die sich weder um den Nutzer noch um Details kümmern. Für sie zählt allein die Rendite.

Aber auch selbst im Einfamilienhausbereich fehlt noch zu vielen Bauherren die erforderliche Kenntnis über Raum- und Materialwirkung.

Räume haben tatsächlich Einfluss auf das Wohlbefinden ihrer Nutzer. Sie können positiv aber auch negativ wirken. Hierfür ein Bewusstsein zu schulen, sehe ich unter anderem als meinen Beitrag an.

Denn, wenn wir Bewusstsein für Raumwirkungen schaffen, entsteht eine lebendige Architektur im Einklang mit Mensch und Natur. Architektur kann wieder ihre gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Sie gilt schließlich als eine sozialräumliche Kunst.

Meine Vision ist eine neue Kultur des Bauens.

Eine Kultur, in der Menschlichkeit und Liebe ihren Platz finden und zu einer harmonischen Verbundenheit von Mensch, Raum und Natur führen. Wenn Liebe in die Architektur einzieht, entstehen Orte der Kraft, die Herzen öffnen und Entfaltung zulassen.

Andrea Schmidt, Architektin und Meditationslehrerin

  1. Für welche Menschen planst und baust Du? Meditierst Du auch mit Deinen Baukunden? Wenn ja, wie können wir uns das vorstellen und wie kommt das an?

Meine Bauherren sind vorwiegend Privatleute und Ärzte. Sie finden mich, weil ihnen Themen wir nachhaltiges und gesundes Bauen wichtig sind. Wenn die Bauherren nicht parallel einige meiner Seminare besuchen, meditiere ich eher nicht mit ihnen.

Was ich aber mache ist, sie in eine Wahrnehmung der Energien ihrer Grundstücke einzuführen, damit sie die Kan Yu Analysen, die eine Grundlage für den Entwurf bilden, nachvollziehen können. Über diese kleine Wahrnehmungsschulung lernen sie, welche Kraftzonen, Energiefelder, Energienetze usw. vorhanden sind. Bei Umbauten gehe ich gemeinsam mit den Bauherren durch den Bestandsbau.

Die Bauherren finden das in der Regel sehr spannend und bereichernd, vor allem, wenn wir Störenergien auflösen und Kraftpotential der Räume oder der Erde verstärken. Sie sind überrascht, dass sie dies so schnell und einfach spüren können. Sie empfinden die entstehenden Energieflüsse meistens als entkrampfend im Herzen oder entspannend im Körper, manchmal auch als eine aufgehellte Atmosphäre. Einige Bauherren erzählten, dass sie sich sehr viel mehr mit dem Ort verbunden und heimisch fühlen.

Andrea Schmidt, Architektin und Meditationslehrerin

Wer mehr über Andrea Schmidt erfahren möchte, kann sich gerne auf ihren beiden Internetseiten umschauen: www.mensch-und-architektur.de und www.integrale-vision.de

Ich danke Andrea Schmidt ganz herzlich für den Einblick in ihre Arbeit, ihre Vision und die Art und Weise, wie sie Raum und Mensch verbindet.